Venezuela 1 - 5


ARMES REICHES LAND AN DEN UFERN DES ORINOCO

Eigentlich ist Venezuela ein reiches Land. Die gewaltigen Erdölvorkommen haben in den Sechziger Jahren einen wahren Boom ausgelöst. Der nördlichste Staat Südamerikas suchte Anschluss an die sogenannte Erste Welt. Aber Korruption und Misswirtschaft treiben Venezuela zusehends in den Ruin. Die Erdölmilliarden versickern in dunklen Kanälen. Heute ist es ein armes Land – reich nur noch an wunderbarer Landschaft, wunderbarer Natur und auch an wunderbaren Menschen. Im Norden die Strände der Karibik, im Osten das Hochland von Guayana mit seinen Tafelbergen und Wasserfällen, im Süden die Urwälder des Amazonas-Gebiets, im Westen die Bergriesen der Anden und mittendurch der Orinoco-Strom, der das Land auf mehr als zweitausend Kilometer durchfließt. Der preußische Naturforscher Alexander von Humboldt war einer der ersten Ausländer, die Venezuela kreuz und quer bereist haben. Vor gut 200 Jahren war das. Heute kommen kaum noch Touristen ins Land. Dabei gibt es nach wie vor viel zu entdecken.

Reportagen (Radio hr1, 19.02.2006, 11.06.2006; hr-iNFO, 11.04.2006;  SWR3, 15.10.2006):

Venezuela 1

SCHÄUMENDE KASKADE
- Expedition zum höchsten Wasserfall der Welt

Die Wasserfälle von Iguazu an der Grenze von Argentinien zu Brasilien gelten als die größten ihrer Art weltweit. Aber der höchste Wasserfall der Erde liegt in Venezuela: Der Salto Angel im Bergland der Gran Sabana stürzt fast einen Kilometer ungebremst in die Tiefe. 976 Meter genau – etwa zehnmal so tief übrigens wie die Victoria-Fälle in Afrika. Kein Wunder, dass er zu den größten Attraktionen zählt, die das Land zu bieten hat. Einziger Haken: Der Salto Angel liegt so tief im Urwald, dass man nur mühsam hin kommt. Schon der nächstgelegene Ort Canaima ist nur mit dem Flieger zu erreichen. Von dort werden Expeditionen per Einbaum angeboten, die mindestens einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Entspannter ist es, mindestens eine Übernachtung in einem Hängematten-Camp einzuplanen. Doch der schnellste Weg zum Fall der Fälle führt durch ... [weiterlesen]

Titelfoto: Salto Angel - der höchste Wasserfall der Welt

Venezuela 2

GRÜNE HÖLLE
- leben und überleben im Urwald

Die Urwaldregionen Südamerikas werden von uns "gringos" oft als Grüne Hölle bezeichnet. Ein schier undurchdringliches Dickicht von Schlingpflanzen, in dem wilde Tiere lauern und wilde Eingeborene mit Giftpfeilen um sich schießen – so stellen sich viele den Dschungel vor. Und tatsächlich leben ganz im Süden Venezuelas, am Oberlauf des Orinoco, Indianerstämme, die bisher keine oder kaum Kontakte mit der sogenannten Zivilisation hatten. Sie jagen noch auf die traditionelle Art mit Blasrohren und Curare. Und tatsächlich gibt es Jaguare, Giftschlangen und Skorpione, mit denen nicht zu spaßen ist. Aber wer ein bisschen aufpasst, die Gesetze des Dschungels respektiert, für den kann die Grüne Hölle auch zum Garten Eden werden. [weiterlesen]

Titelfoto: Unterwegs in der "Grünen Hölle" Venezuelas

Venezuela 3

BISSIGE LECKERBISSEN
- Piranhas von der Angel frisch auf den Tisch

Auch in den Flüssen Venezuelas tummeln sich diverse Viecher, denen man nicht allzu nahe kommen möchte. Krokodile, Anakondas und Zitteraale gehören dazu, vor allem aber Piranhas. Im Orinoco und seinen Nebenflüssen wimmelt es von den kleinen gefräßigen Biestern. Ein ganzes Pferd, heißt es, kann ein Piranha-Schwarm in Minutenschnelle abnagen bis auf die Knochen. Aber bissig, wie sie sind, gelten sie selber auch als Leckerbissen. Und weil ihr Appetit anscheinend nicht zu stillen ist, sind sie für Angler ein gefundenes Fressen. Man braucht nur einen Köder ins Wasser zu halten und schon beißen sie an. Das funktioniert immer – zumindest in der Theorie. [weiterlesen]

Titelfoto: Piranha auf dem Weg in die Bratpfanne

Venezuela 4

BLAUE LAGUNE
- Badespaß und Naturerlebnis am Karibik-Strand

Zu einem richtigen Urlaub gehören natürlich auch Sonne und Meer. Und von beidem hat Venezuela reichlich zu bieten. Mit einer Küstenlinie von rund 3.000 Kilometern grenzt das Land im Norden an die Karibische See. Da gibt es felsige Steilküsten, einsame Buchten und feine Sandstrände, geradezu ideal für die klassischen Badeferien. Dennoch ist Massentourismus kaum verbreitet. Statt großer Hotelburgen findet man meist landestypische "posadas" mit drei bis vier Zimmern, oder urige Hütten mit Dächern aus Palmwedeln. So wie an der Lagune von Tacarigua, etwa drei Autostunden östlich der Hauptstadt Caracas. Ein Geheimtipp für alle, die Sonne und Meer lieben, aber auch die Natur. Dort können Karibik-Träume wahr werden. [weiterlesen]

Titelfoto: An der Laguna de Tacarigua

Venezuela 5

LANGE FINGER
- menschliche Gefahren im Großstadt-Dschungel

Von tierischen Gefahren, die in Venezuela auf arglose Opfer lauern, war schon die Rede. Aber nicht nur im Urwald muss man sich in Acht nehmen, auch der Dschungel der Großstadt kann tückisch sein. Dort allerdings hat man es eher mit menschlichen Gefahren zu tun. Das Gefälle zwischen Reich und Arm ist groß. Kritiker der sozialistischen Regierung von Präsident Hugo Chávez meinen sogar, es sei größer geworden, seitdem sie im Amt ist. Auch die Kriminalität sei spürbar gewachsen. Jedenfalls gehören Raubüberfälle und Taschendiebstähle in Caracas und anderen großen Städten zum venezolanischen Alltag. Touristen sind nicht stärker gefährdet als Einheimische, aber auch sie gehören gelegentlich zu den Opfern von Straßenräubern, Langfingern und sonstigen kriminellen Elementen. [weiterlesen]

Titelfoto: Großstadtdschungel Caracas

 

__________________________________________________

Hier geht's zurück zum Start.