Alaska (USA) 1 - 6

LOCKRUF DER WILDNIS
- Naturerlebnis am Polarkreis

Alaska ist fast fünfmal so groß wie Deutschland, hat aber kaum mehr Einwohner als Frankfurt am Main. Elche, Bären und Wölfe beherrschen auch heute noch weite Teile der grandiosen Bergwelten und endlosen Tundralandschaften im 49. Bundesstaat der USA. Eiskalte Winter am Polarkreis mit langen Nächten und kurzen Tagen fordern den Bewohnern einiges ab, aber in den Sommermonaten grünt und blüht Alaska auf. Touristen strömen ins Land, die dort ein echtes Naturerlebnis suchen und meist auch finden.
Jack London war der erste, der mit seinen Abenteuerromanen die Sehnsucht nach Alaska weckte. In jüngerer Zeit folgte dem "Ruf der Wildnis" ein gewisser Alexander Supertramp, mit bürgerlichem Namen Christopher McCandless. Doch sein Survival-Egotrip
fernab der Zivilisation endete mit dem Hungertod. Trotzdem oder gerade deswegen wurde der junge Mann aus Virginia zum tragischen Helden, sein Leben und Sterben verfilmt. "In die Wildnis" (Originaltitel: "Into The Wild") von Starregisseur Sean Penn ist für viele Abenteurer und Naturfreaks vielleicht das geworden, was "Easy Rider" für Motorradfans ist. Doch wer dem Kultfilm erliegt und die Wildnis Alaskas bereisen will, muss es ja nicht gleich auf die harte Tour à la Alexander Supertramp versuchen. Im bequemen Wohnmobil (oder etwas kostengünstiger mit Auto und Zelt) kann auch "Otto Normaltourist" die Natur am Polarkreis erleben – und vor allem überleben!

 

Reportagen (Radio hr4, 05.03./20.08.2011; rbb-INFOradio, 02.06.2011):

Alaska 1

DENALI NATIONAL PARK
- Enthüllung des Bergriesen

Zu den beliebtesten Zielen für Alaska-Reisende gehört der Denali-Nationalpark. Mit fast 25.000 Quadratkilometern ist er das drittgrößte Schutzgebiet in den USA (und größer als beispielsweise das deutsche Bundesland Hessen!). Die einzige Zufahrt erreicht man nach etwa vier Autostunden auf halbem Weg zwischen den beiden größten Städten Anchorage und Fairbanks.
Der Park ist so beliebt wegen seines enormen Reichtums an Wildtieren – vor allem Bären, Elche und Karibus – aber besonders natürlich wegen seines Namensgebers, des Mount Denali (hierzulande besser bekannt als Mount McKinley nach dem 25. US-Präsidenten William McKinley, 1897-1901). 
Der ganzjährig schneebedeckte Bergriese ist mit 6.193 Metern ...
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Titelbild: Blick auf Mt. McKinley (Denali)

Titelbild: Blick auf Mt. McKinley (Denali)

Alaska 2

KATMAI PENINSULA
- Bärenhunger auf Lachs

Bären sind die ungekrönten Könige der Tierwelt Alaskas. Zu den schönsten Naturerlebnissen gehört deshalb das bear watching auf der Katmai-Halbinsel im Südwesten. Das riesige unbewohnte Gebiet ist nur mit dem Boot oder dem Wasserflugzeug erreichbar. Dort gibt es unzählige große und kleine Flüsse, in denen Millionen von Lachsen zu ihren Laichplätzen schwimmen. Ein Schlaraffenland für Meister Petz, der hier fette Beute machen und seinen Bärenhunger stillen kann.
In Homer auf der benachbarten Kenai-Halbinsel werden geführte Touren zu den Fischgründen der Katmai-Bären angeboten. Klassiker dabei ist der Flug nach Brooks Camp, wo im Juli und September teils Hunderte Menschen auf einer Flussbrücke stehen und den Bären beim Fischen zuschauen. Es geht aber auch individueller: Emerald Air Service ...
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Titelbild: Junge Bären auf der Halbinsel Katmai balgen sich um einen Lachs

Alaska 3

VALDEZ
- Kanuslalom um Eisschollen


Gletscher (wen wundert's?) gibt es zuhauf in Alaska. Hunderte, vielleicht sogar Tausende. Kleine, mittlere und große. Zu den größten zählt der Columbia-Gletscher in den Chugach Mountains, unweit der Hafenstadt Valdez. Der Eisriese mit einer Oberfläche von mehr als 1.100 Quadratkilometern (Stand 2010, Tendenz fallend) gehört zu den so genannten Gezeiten-Gletschern, denn er streckt seine Zunge in eine Meeresbucht des Prince William Sound hinein. Mit dem ständigen Wechsel von Ebbe und Flut werden Teile der Gletscherfront ausgeschwemmt und treiben in die Bucht hinein. Unzählige Eisschollen schwimmen dort herum und bilden das Ensemble für ein Naturschauspiel, dessen Dramatik durch den Klimawandel noch zugenommen hat. [weiterlesen]

Titelbild: Kanutour zwischen Eisschollen bei Valdez

Alaska 4

KENNECOTT / MCCARTHY
- Erben des Kupferrausches

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war Alaska ein vergessenes Land, irgendwo weit weg am Polarkreis. Zwar hatten die Amerikaner es 1867 von den Russen gekauft, überließen es dann aber weitgehend sich selbst. Erst als dort Gold entdeckt wurde, rückte die ungeliebte Region in den Mittelpunkt des Interesses. Den größten wirtschaftlichen Schub jedoch erlebte Alaska nicht durch den Goldrausch, sondern durch die Entdeckung von gewaltigen Kupfervorkommen in den Wrangell Mountains. Im Zeitalter der Elektrifizierung war das "Rote Gold" von unschätzbarem Wert. Deshalb wurde mit Unterstützung millionenschwerer Investoren 1911 eine Eisenbahnlinie vom Hafenort Cordova an der Südküste bis hinauf in die Berge gebaut, um den Kupferabbau in großem Stil betreiben zu können. Die Mine am Fuße ... [weiterlesen]

Titelbild: Ma Johnson's Hotel in McCarthy

Alaska 5

SEWARD
- Trainingsrunde für Schlittenhunde

Was für den Rest der USA der Super Bowl, das Endspiel um die Football-Meisterschaft, ist für Alaska das Iditarod Sled Dog Race – nämlich das größte sportliche Ereignis des Jahres.
Dieses längste Hundeschlittenrennen der Welt erinnert an den Iditarod Trail, einen historischen Postweg vom Hafenort Seward im Süden zur ehemaligen Goldgräbersiedlung Nome im Nordwesten. Das Spektakel startet am ersten Märzwochenende in Anchorage, dauert mindestens neun Tage und führt fast tausend Meilen weit durch die verschneite Wildnis Alaskas bis nah an den Polarkreis heran. Dabei stellt es höchste Anforderungen an Mensch und Tier. Kein Wunder also, dass die Athleten schon im Sommer kräftig trainieren müssen, auch wenn der Schlitten dann mangels Schnee durch eine Kutsche ersetzt werden muss.
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Titelbild: Hundeschlitten-Tour bei Seward

Alaska 6

ANCHORAGE
- Kulturschau der Ureinwohner

Trotz Gold- und Kupferrausch: Die (weiße) Besiedelung von Alaska kam erst nach dem Zweiten Weltkrieg so richtig in Gang. Die Amerikaner hatten die strategische Bedeutung ihres Territoriums am Ende der Welt erkannt und gründeten mehrere Militärbasen. Tausende von Soldaten mit ihren Familien sorgten für einen rapiden Einwohnerzuwachs. Die Ureinwohner, Indianer und Eskimos, wurden bald zur Minderheit im eigenen Land. Heute stellen sie gerade mal ein Sechstel der Bevölkerung. Fast die Hälfte von ihnen wohnt in den Städten und hat sich dem westlichen Lebensstil weitgehend angepasst. Eine knappe Mehrheit der Ureinwohner aber lebt noch immer weit verstreut in den entlegensten Winkeln des Landes, wo sie ihre angestammten Sprachen sprechen und ihre oft Jahrtausende alten Traditionen pflegen. Doch kaum ein ... [weiterlesen]

Titelbild: Ureinwohner im Native Heritage Center von Anchorage

 

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