Costa Rica 1 - 5

PURA VIDA TROPICANA
- unterwegs im Garten Eden Mittelamerikas

"Pura vida" ist die meistgebrauchte Redewendung in Costa Rica. Wie geht’s? Pura vida! Wie gefällt es dir? Pura vida! Das ist spanisch und bedeutet frei übersetzt soviel wie das "pralle Leben". Immer wird es mit einem Lächeln vorgetragen und ist Ausdruck der heiteren, stets positiven Lebenseinstellung der Costaricaner. Gründe dafür gibt es genug. Sie leben in einer friedlichen Demokratie, die es sich sogar leisten konnte, das Militär abzuschaffen. Nicht umsonst wird Costa Rica als die "Schweiz Mittelamerikas" bezeichnet. Denn auch wirtschaftlich geht es dem kleinen Staat (etwa zweieinhalb mal die Fläche Hessens) vergleichsweise gut. Dafür sorgt seit jeher der Export von Südfrüchten und Kaffee, die in dem tropischen Klima prächtig gedeihen, aber in jüngster Zeit bringt vor allem der Fremdenverkehr steigende Erträge. Nicht nur die Strände an den Küsten der Karibik und des Pazifischen Ozeans locken Touristen an, sondern ebenso die üppigen Regenwälder voller exotischer Tiere und Pflanzen. Der Artenreichtum ist im Verhältnis zur geringen Größe Costa Ricas sogar weltrekordverdächtig. Ein wahrer Garten Eden, in dem das "pralle Leben" herrscht – eben pura vida tropicana!

Reportagen (Radio hr4, 04.02.2012; SWR4 RP, 16.01.2022):

Costa Rica 1

KATZENHILFE
- Nachhaltigkeit im "Regenwald der Österreicher"

Ökotourismus ist ein wichtiges Standbein in Costa Rica. Nicht zuletzt deshalb wurde gut ein Viertel der Fläche unter Naturschutz gestellt – so viel wie nirgendwo sonst auf der Welt. Mehr als 20 (!) Nationalparks bieten selten gewordenen Tieren und Pflanzen einen geschützten Lebensraum. Trotzdem sind manche Arten weiterhin vom Aussterben bedroht. Allen voran die Raubkatzen wie Jaguare, Pumas und Ozelote. Dies hat vor mittlerweile zwei Jahrzehnten den Österreicher Michael Schnitzler auf den Plan gerufen. Der einflussreiche Musikprofessor und Enkel des Schriftstellers Arthur Schnitzler gründete 1991 den "Verein Regenwald der Österreicher". Mit Hilfe von Spenden in Millionenhöhe kaufte er Grundstücke an der Pazifikküste Costa Ricas, um sie dem Nationalpark Piedras Blancas anzugliedern. Der Verein finanziert ... [weiterlesen]

Titelfoto: Junger Ozelot

Costa Rica 2

HÄNGEPARTIE
- Baumwipfel-Tour im Nebelwald von Monteverde

Obwohl Costa Rica ein kleines Land ist, wartet es mit den unterschiedlichsten Vegetationszonen auf – vom tropischen Trockenwald im Nordwesten über den tropischen Regenwald im Südosten bis hin zum Bergnebelwald an den Hängen der Kordilleren. Um letzteren zu schützen, wurde der Nationalpark Monteverde gegründet. Er umfasst einen Höhenstreifen zwischen 1.400 und 1.700 Meter. In Europa wäre diese Lage im Winter ideal zum Skilaufen, im tropischen Costa Rica herrscht statt Weiß ganzjährig üppiges Grün vor. Die Feuchtigkeit der nebelartigen Wolken, die vom pazifischen Wind hereingedrückt und an den Berghängen aufgestaut werden, macht es möglich.
Die reiche Flora und Fauna können Besucher auf angelegten Wanderpfaden erleben oder – noch besser – von Hängebrücken.
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Titelfoto: Baumwipfel-Tour im Selvatura Park

Costa Rica 3

KETTENRAUCHER
- Naturwunder am Vulkan Arenal

Auch in Costa Rica gilt mittlerweile ein weit reichendes Rauchverbot. Nur einer schert sich partout nicht darum: der Vulkan Arenal im Zentrum des Landes. Beständig stößt er Qualmwolken aus. Der Arenal ist der aktivste unter den sieben aktiven Vulkanen Costa Ricas. Und es gibt noch zig weitere, die als erloschen gelten.
Die Vielzahl von Vulkanen auf so engem Raum hängt mit der Lage Costa Ricas an der Nahtstelle dreier tektonischer Platten zusammen. Wo heute eine schmale Landbrücke Nordamerika und Südamerika verbindet, war vor drei Millionen Jahren noch Wasser. Erst eine Verschiebung der Erdplatten bewirkte den Lückenschluss zwischen den beiden Kontinenten. Und die geologische Entwicklung scheint längst nicht abgeschlossen. So ist der Vulkan Arenal erst vor rund 7.000 ...
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Titelfoto: Fotogener Vulkan Arenal

Costa Rica 4

PIRATENFALLE
- Bootsausflug zur Festung El Castillo

Mit Naturschätzen ist Costa Rica reich gesegnet. Bei den Kulturschätzen sieht es nicht ganz so rosig aus. Baudenkmäler aus der Kolonialzeit etwa wie in vielen anderen lateinamerikanischen Ländern gibt es kaum. Das liegt zum einen daran, dass Costa Rica zu Zeiten der Spanier nur eine unbedeutende Provinz war, die von Guatemala aus verwaltet wurde. Zum anderen an häufigen Erdbeben, denen die wenigen vorhandenen historischen Bauten zum Opfer fielen. So gab es im 18. Jahrhundert am Río San Juan, dem heutigen Grenzfluss zu Nicaragua, eine ganze Reihe von Bastionen. Sie sollten die spanischen Goldtransporte sichern gegen den Fluch der Karibik – die englischen Piraten. Die sahen nicht alle so gut aus wie ihr Leinwand-Kollege Captain Sparrow alias Johnny Depp, aber berühmte Namen waren ebenfalls unter ihnen: allen voran ... [weiterlesen]

Titelfoto: Die Festung El Castillo hinter der Grenze zu Nicaragua

Costa Rica 5

BOHNENEXTRAKT
- Kaffeegenuss im Tal von Orosi

Schwarze Bohnen sind ein Grundnahrungsmittel in Costa Rica. Mit Reis vermischt werden sie schon zum Frühstück gereicht. Die ärmere Bevölkerung ernährt sich fast ausschließlich davon. Aber nicht nur schwarze Bohnen werden hier angepflanzt und konsumiert. Costa Rica ist auch berühmt für seine Kaffeebohnen. Die fruchtbare Vulkanerde und das feucht-warme Klima mit ganzjährigen Regenfällen sind ideale Voraussetzungen für den Kaffeeanbau. Die Edelsorte Coffea arabica gedeiht in höheren Lagen zwischen 700 und 1.600 Metern am besten. Die meisten Plantagen gibt es deshalb in der zentralen Hochebene um die Hauptstadt San José. Hier liegt auch das Valle de Orosi. Von November bis März kann man täglich erleben, wie Heerscharen von Kaffeepflückern die leuchtend roten Früchte ernten, deren Samen – die ... [weiterlesen]

Titelfoto: Kaffeepflücker im Valle de Orosi

 

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