Israel 1 - 5

NAHER OSTEN INKLUSIVE

Es ist ein Land, das Christen, Juden und Muslimen heilig ist. Ein Land, das im Mai 2008 sein 60-jähriges Bestehen gefeiert hat. Ein Land, das seit seiner Gründung 1948 keinen wirklichen Frieden kennt. Ein Land, das eigentlich immer umkämpft war und vermutlich auch weiterhin umkämpft sein wird. – Israel ist kein "normales" Urlaubsland. Trotzdem kamen 2007 weit mehr als zwei Millionen Besucher, Tendenz rapide ansteigend. Israel bietet eben jenseits aller Konflikte auch eine faszinierende Landschaft, eine faszinierende Geschichte und gleich mehrere faszinierende Kulturen auf engstem Raum. Dennoch: eine Reise in das Heilige Land ist immer auch eine Reise in den Nahen Osten. Mit allem, was dazu gehört.

Reportagen (Radio hr4, 06.09.2008; MAZ 03.04.2010):

Israel 1

DAS BIKINI-ATOLL
- Badefreuden in Tel Aviv

Wo heute Hochhäuser wie Pilze aus dem Boden schießen, waren vor hundert Jahren nur Sanddünen. Dann kamen die Zionisten und gründeten 1909 eine Stadt, der sie den hebräischen Namen Tel Aviv gaben. Er bedeutet "Frühlingshügel" und geht auf einen Buchtitel von Theodor Herzl zurück, dem Begründer der Zionistenbewegung. Die neue Siedlung wurde zum Magnet für jüdische Auswanderer aus Europa, und schon nach wenigen Jahrzehnten überflügelte sie die alte Hafenstadt Jaffa an ihrem südlichen Rand. Heute ist Tel Aviv eine moderne Großstadt mit rund einer Million Einwohner, das wirtschaftliche Zentrum des Staates Israel, weltoffen und westlich geprägt. Ein beliebtes Seebad am Mittelmeer, wo man Bikini und Badehose trägt statt knielanger Röcke und schwarzer Mäntel, wie man sie bei den orthodoxen Juden in Jerusalem sieht ... [weiterlesen]

Titelfoto: Strand in Tel Aviv

Israel 2

DER SCHLAF DER GERECHTEN
- Übernachtung im Kibbuz-Hotel

Gerade mal ein Jahr nach Tel Aviv, nämlich 1910, gründeten Zionisten den ersten Kibbuz auf dem Boden des heutigen Staates Israel – ein landwirtschaftliches Kollektiv, das die Wüste fruchtbar machen wollte. Die meist sehr jungen Pioniere waren voller Idealismus. Basisdemokratie und Gerechtigkeit galten als oberste Gebote. Nicht die Leistung, sondern die Anzahl der Kinder bestimmte den Lohn. Eine Lebensform, die auf Ideen des Sozialismus beruhte – und die zumindest zeitweise tatsächlich funktionierte. Heute gibt es rund 1.700 dieser Kibbuzim, das einstige Ödland grünt und blüht. Aber von der Landwirtschaft allein können viele nicht mehr leben, deshalb betreiben sie nebenbei Fabriken - oder Hotelanlagen. In einem solchen Kibbuz-Hotel können Touristen oft preiswert übernachten, ohne auf den üblichen Hotelkomfort ... [weiterlesen]

Titelfoto: Sonnenuntergang am See Genezareth

Israel 3

DIE HEILIGE KUH
- angewandter Religionskurs in Jerusalem

Jerusalem ist die wohl meistumkämpfte Stadt der Weltgeschichte. Und meist hat die Religion dabei eine Rolle gespielt. Der deutsch-israelische Buchautor Gil Yaron schreibt, allein in den letzten 2000 Jahren seien 34 Eroberer in die Stadt eingezogen, 22 mal sei sie belagert, 18 mal wieder aufgebaut worden, und 11 mal habe der Glaube gewechselt. Heute ist Jerusalem  sozusagen multi-religiös: Judentum, Islam und eine Vielzahl von christlichen Konfessionen sind in der Stadt vertreten, d.h. vor allem im arabischen Ostteil, der Jerusalemer Altstadt. Alle betrachten sie als eine Art Heilige Kuh, und jeder möchte sie am liebsten für seine Zwecke ausschlachten. Seit dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 wird Ost-Jerusalem von Israel kontrolliert. Der momentane Status hat zumindest zur Folge, dass alle relativ ungehindert ihre Religion ausüben können ... [weiterlesen]

Titelfoto: Damaskustor zur Jerusalemer Altstadt

Israel 4

DIE NAMEN DER OPFER
- beklemmendes Gedenken in Yad Vashem

Wer als Deutscher nach Israel reist, kommt um böse Erinnerungen an die Massenvernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten nicht herum. Viele ältere Israelis sind selbst Überlebende der Konzentrationslager oder haben zumindest enge Verwandte und Freunde durch den Holocaust verloren. Immer wieder wird man als Deutscher darauf angesprochen – zwar freundlich meist, aber ein stiller Vorwurf schwingt häufig mit. Das schlimmste Verbrechen, das jemals Menschen an Menschen begangen haben, steht wie eine unsichtbare Wand zwischen Israelis und Deutschen. Es kann kein Vergessen geben, darin sind sich heute beide Seiten einig. Und darum ist ein Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem für Israel-Reisende geradezu ein Muss. Sie liegt am Rande von Jerusalem und wurde schon 1953 gegründet. Yad Vashem bedeutet "Denkmal ... [weiterlesen]

Titelfoto: "Tal der Gemeinden" in Vad Yashem *)

Israel 5

DER WALL AUS BETON
- massive Vorkehrungen gegen Terror

"Ist das nicht viel zu gefährlich?" – Wer in Israel Urlaub machen will, stößt bei seinen Mitmenschen häufig auf sorgenvolle Mienen, wenn nicht gar auf Unverständnis. Die Bilder aus den Nachrichten lassen nichts Gutes erahnen. Raketenangriffe und Bombenattentate scheinen zum israelischen Alltag zu gehören. Doch die Bilder täuschen. Raketenangriffe sind in aller Regel lokal begrenzt, Bombenattentate hat es in den letzten Jahren nicht mehr gegeben. Und das hängt wohl auch mit den strengen Sicherheitskontrollen zusammen, die Touristen oft schon bei der Einreise über sich ergehen lassen müssen. Aber nach Ansicht vieler Israelis auch mit den umstrittenen Grenzmauern und -zäunen, die ab 2003 zwischen jüdisch und palästinensisch besiedelten Gebieten hochgezogen wurden. [weiterlesen]

Titelfoto: Grenzmauer zwischen Jerusalem und Bethlehem

 

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