Rumänien 1 - 5


VAMPIRE, BÄREN, PELIKANE
- Entdeckungsreise im Reich des Grafen Dracula

Am besten schon mal Knoblauch und Kruzifix bereithalten, denn jetzt geht die Reise ins Reich des Grafen Dracula. Der legendäre Vampir kommt vielen als erstes in den Sinn, wenn das Stichwort Rumänien fällt. Dass er nur eine Romanfigur ist, wird dabei meist vergessen oder verdrängt. Der Mythos des "Untoten" ist nicht totzukriegen, und er wirkt wie ein Magnet auf Touristen aus aller Welt. Deshalb (und nur deshalb) halten die Rumänen ihn in Ehren. Dabei hat ihr Land viel mehr zu bieten als den alten Blutsauger: unter anderem wilde Berglandschaften in den Karpaten, wo sich noch ebenso wilde Bären tummeln; das weite Donaudelta mit Europas größtem Vogelreservat; mittelalterliche, von den Siebenbürger Sachsen geprägte Städte; und nicht zuletzt die Metropole Bukarest, die bei Kulturreisenden längst mehr ist als ein Geheimtipp.

Reportagen (Radio hr4, 27.09.2014; rbb-INFOradio, 01.11.2014; SWR4 RP, 25.07.2021):

Rumänien 1

DER SCHLUPFWINKEL DES BLUTSAUGERS
- Besuch im "Dracula-Schloss" von Bran

Dann begeben wir uns doch mitten hinein in die Höhle des Löwen bzw. das Schloss des Vampirs. Es liegt an einer alten Passstraße über die Karpaten und wurde früher Törzburg genannt, heute Schloss Bran. Die Siebenbürger Sachsen haben die Feste im Mittelalter gebaut, als Zollstation für Kaufleute, die aus der Walachei herüberkamen, um in Kronstadt ihre Waren zu verkaufen. Im Urzustand wies die Törzburg deutliche Ähnlichkeiten mit dem Dracula-Schloss aus Bram Stokers Roman auf. Deshalb sind viele überzeugt, sie habe dem irischen Schriftsteller als Vorbild gedient. Und so ist das transsilvanische Städtchen Bran längst zum Mekka für Dracula-Fans aus aller Welt geworden. In Scharen pilgern sie zu dem vermeintlichen Schlupfwinkel des Blutsaugers, auf der Suche nach dem ultimativen Grusel-Faktor. [weiterlesen]

Titelfoto: Das angebliche Dracula-Schloss in den Karpaten

Rumänien 2

DIE KÖNIGE DER KARPATEN
- Bärenbeobachtung in der Nähe von Kronstadt

Vampir-Sichtungen sind wohl meistens auf überschäumende Fantasie oder übermäßigen Alkoholgenuss zurückzuführen, Bären-Sichtungen dagegen sind in Rumänien sehr real und gehören fast schon zum Alltag. Etwa 6.000 Exemplare gibt es nach Schätzungen im Land, die meisten davon in den dichten Wäldern der Karpaten. Manche dringen auch bis an die Ränder der Städte vor und suchen in Mülltonnen nach Nahrung. Wenn also Touristen einen rumänischen Bären sehen möchten, können sie sich hinter einer Mülltonne verstecken und geduldig abwarten – irgendwann kommt vielleicht einer vorbei. Oder sie besuchen einen der Hochstände, die von der Forstverwaltung für die Bärenbeobachtung vorgehalten werden. Allein sieben sind es in der Umgebung von Kronstadt (rumänisch: Braşov). Ganz gefahrlos kann man dort den Königen ... [weiterlesen]

Titelfoto: Junger Braunbär in den Karpaten

Rumänien 3

DIE KÖNIGE DES RESERVATS
- Bootstour zu den Pelikanen im Donaudelta

Rumänien ist im Vergleich zu Deutschland ein dünn besiedeltes Gebiet mit vielerorts noch intakter Natur. Das gilt nicht nur für die Gebirgswelt der Karpaten, sondern ganz besonders auch für das Donaudelta. Im Grenzgebiet zur Ukraine wurde ein weitläufiges Biosphärenreservat eingerichtet, das größte Vogelschutzgebiet Europas.
Neben den drei Hauptarmen der Donau umfasst das Delta ein Labyrinth von unzähligen kleinen und kleinsten Nebenarmen, Teichen und Seen. Dort brüten Wasservögel aller Art, allein Tausende von Pelikanen. Sie sind sozusagen die Könige des Reservats – und dabei längst nicht so scheu wie die "Könige der Karpaten". Am besten erkundet man das Delta auf einer Bootsfahrt von der Stadt Tulcea aus. Die Palette reicht von mehrstündigen Touren im modernen Schnellboot bis hin zu ...
[weiterlesen]

Titelfoto: Pelikane im Donaudelta

Rumänien 4

DAS KULTURERBE DER SACHSEN
- Führung durch das Zentrum von Hermannstadt

Der hierzulande wohl bekannteste Siebenbürger Sachse ist Peter Maffay. Als Kind wanderte er mit seinen Eltern nach Deutschland aus. Von den ehemals rund 300.000 Sachsen sind nur etwa 20.000 in Rumänien geblieben. Ihre Vorfahren wurden im 12. Jahrhundert vom ungarischen König angeworben, um das Land im Karpatenbogen zu kultivieren. Die Siedler, die mehrheitlich gar nicht aus Sachsen kamen, sondern aus dem moselfränkischen Raum, gründeten Städte und Dörfer, bauten Burgen und Kirchen, drückten der Region bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts ihren kulturellen Stempel auf. Erst in der Folge des Zweiten Weltkriegs wurden die Siebenbürger Sachsen systematisch verschleppt, vertrieben, an den (west-)deutschen Staat verkauft. Der überwiegende Rest verließ Rumänien nach dem Sturz des kommunistischen ... [weiterlesen]

Titelfoto: Am Großen Ring in Hermannstadt/Sibiu

Rumänien 5

DAS MONUMENT DES GRÖSSENWAHNS
- Rundgang im Parlamentspalast von Bukarest

Die rumänische Hauptstadt schmückt sich gerne mit dem wohlklingenden Beinamen "Paris des Balkans". Tatsächlich gibt es in Bukarest einen Triumphbogen, einen nach Charles de Gaulle benannten Platz (wenn auch an unterschiedlichen Orten) und viele breite Boulevards, die schon ein wenig an die Weltmetropole Paris erinnern – allen voran der Boulevard Unirii, der an Länge sogar die Avenue des Champs-Elysées übertrifft. Rumäniens kommunistischer Diktator Nicolae Ceauşescu liebte es protzig. Und so ließ er am westlichen Ende des Boulevards einen neoklassizistischen Palast errichten, der als zweitgrößtes Verwaltungsgebäude der Welt gilt und nur vom Pentagon in Washington übertroffen wird. Seine Maße: 275 m lang, 235 m breit, eine Grundfläche von 65.000 qm (das sind etwa 9 Fußballfelder). Ceauşescu selbst ... [weiterlesen]

Titelfoto: Parlamentspalast in Bukarest

 

__________________________________________________

Hier geht's zurück zum Start.