Sinai (Ägypten)
DER CHARME DES ORIENTS
- Ägyptens "steiler Zahn" im Roten Meer
Wie ein Eckzahn ragt die ägyptische Halbinsel Sinai in das Rote Meer hinein. Das semitische Wort sen für Zahn gilt denn auch als möglicher Namensgeber. Dem Alten Testament zufolge hat Moses hier von Gott die Zehn Gebote empfangen. Jahrtausende lang war die gebirgige Wüstenregion kaum besiedelt. Erst in jüngster Zeit wurde sie für den Tourismus entdeckt. "Trendsetter" war Ägyptens Ex-Präsident Mubarak, der den Küstenort Sharm El Sheikh an der Südspitze der Halbinsel zu seinem Ferienziel erkor. Auch dank der präsidialen Anschubfinanzierung ist aus einer armseligen Beduinensiedlung ein mondänes Seebad geworden – ausgestattet sogar mit einem eigenen Flughafen. Seit dem Winter 2011/12 steuert der Ferienflieger SunExpress Deutschland u.a. von Frankfurt aus zweimal wöchentlich Sharm El Sheikh an. In nur viereinhalb Stunden geht es nonstop auf den Sinai mit seiner ganzjährigen Sonnengarantie und seinem nahezu unverfälschten Charme des Orients.
Reportage (Radio hr4, 03.03.2012):
Orientalische Klänge von der palmengesäumten Strandbar des Hotels in Sharm El Sheikh. Nach reichlich Sonne und Meer nehmen viele Urlauber hier noch einen Drink vor dem Abendessen. Ein Großteil ist zum Tauchen hergekommen, doch auch wer nicht selbst mit Schwimmflossen und Sauerstoffflasche abtauchen will, kann den Fischreichtum des Korallenriffs ergründen – mit der "Yellow Submarine". Sie ist kein klassisches U-Boot, hat aber zwei große Fensterfronten unter Wasser.
"Dann einmal nach links schauen und gleich direkt nach rechts, wie Tennisball – kjong – kjong!"
Unzählige bunte Fische umschwärmen das Riff. Mit etwas Glück kann man einen Teufelsrochen sehen, vielleicht sogar einen Walhai. Tourbegleiter Tarek jedenfalls sorgt mit seinem Humor dafür, dass jede Tauchfahrt zum Erlebnis wird.
[Atmo: Tarek auf der "Yellow Submarine":]
"Da gibt's eine Geschichte über die Schmetterlingsfische, diese gelb-schwarze' da. Die sagen, wenn die weibliche stirbt als erst', der männlich' Stück stirbt direkt danach. Aber wenn der männliche Stück stirbt als erst', die weiblich' geht und sucht andere."
Die größte Sehenswürdigkeit des Sinai zu Lande ist das Katharinenkloster am Fuße des Mosesberges. Wo Gott dem Propheten als brennender Dornbusch erschienen sein soll, wurde es vor rund 1400 Jahren errichtet. Es ist damit das älteste Kloster der Christenheit. Touristen und Gläubige aus aller Welt pilgern hierher:
[Atmo:]
"Halleluja, halleluja ..."
Sie kommen vor allem, um die Basilika der Verklärung Christi zu sehen.
[O-Ton Mahmoud Hammad:]
"Die Hauptkirche wurde um 540 nach Christus gebaut. Gibt es viele Ikonen, die sehr alt sind, und die sind sehr, sehr wert. Sie stellen das Leben der damaligen Mönchen dar. Auch in dieser Kirche sieht man die Daumen der Heiligen Katharina. Danach gehen wir gemeinsam in einen anderen Raum, sieht man die Überreste der Heiligen Katharina, die in Marmorsärgen ausgestellt sind."
Außer den griechisch-orthodoxen Mönchen leben nur Beduinen in der Sinai-Wüste. Einige von ihnen sind sesshaft geworden, die meisten aber sind nach wie vor Nomaden und pflegen ihre uralten Traditionen. Zum Beispiel beim Heiraten, wie Gästeführer Mahmoud auf der Busfahrt erzählt:
[O-Ton Mahmoud Hammad:]
"Wenn die Frau sehr schön ist, bekommt sie von sieben bis zehn Kamele. Die Familie des Bräutigams versucht immer runterzuhandeln, sie wollen nicht so viel bezahlen. Wenn die Schönheit halb-halb ist, fünf oder vier Kamele. Wenn das mit der Schönheit gar nichts zu tun hat, dann drei Kamele oder zwei Kamele und ein Hase dazu oder so."
Auch im Küstenstädtchen Dahab gehören Beduinen mit ihren Kamelen zum Straßenbild. Im Basar werden Wasserpfeifen und orientalische Gewürze angeboten. Große Hotels gibt es nicht, dennoch gefällt Dahab manchen Touristen besser als das moderne Sharm El Sheikh:
[O-Töne Touristen:]
"Dahab hat schon viel mehr Charme. In Sharm El Sheikh ist halt ein Resort neben dem andern. In Dahab kann man gut am Strand essen gehen. Es sind auch andere Leute hier."
"Es is' net so geschleckt, also net so rausgeputzt, net so austauschbar wie überall auf der Welt, sondern hat noch 'n eigenen Charakter."
Aber auch die luxuriöse Hotelanlage in Sharm El Sheikh hat orientalischen Charme. Besonders beim abendlichen Drink an der Bar.
[Atmo: orientalische Musik]
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Hinweis:
Die Airline SunExpress Deutschland hat erst im Juni 2011 den Flugbetrieb aufgenommen. Ihre türkische Muttergesellschaft ist ein Joint Venture von Lufthansa und Turkish Airlines. Seit November 2011 fliegt SunExpress von sechs deutschen Städten (Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg, München, Stuttgart und Berlin) mit Maschinen vom Typ Boeing 737-800 nach Ägypten – zweimal wöchentlich nach Sharm El Sheikh, je einmal wöchentlich nach Hurghada, Luxor und Marsa Alam.
Dabei arbeitet SunExpress eng mit dem Reiseunternehmen ETI (Express Travel International) zusammen. Es ist Marktführer in Deutschland für Ägypten-Reisen. Zum Angebot gehören neun moderne Schiffe für Nil-Kreuzfahrten und 13 Vier- bzw. Fünf-Sterne-Anlagen der "Red Sea Hotels"-Gruppe in Sharm El Sheikh, Hurghada und Makadi Bay. Eine Woche im Fünf-Sterne-Resort Grand Hotel Sharm El Sheikh beispielsweise ist schon ab 499 Euro zu haben.
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