Sydney 1


THEATRALISCH
- das weltberühmte Opernhaus vor und hinter den Kulissen

Was wäre Sydney ohne sein weltberühmtes Opernhaus? Direkt am Hafen gelegen, von Wasser umgeben, beherrscht es die Skyline. Von weitem mutet es an wie ein gigantisches Segelschiff. Jørn Utzon, der dänische Archtitekt, sagte über sein Werk: "Anstatt eines viereckigen Kastens habe ich eine Skultpur geschaffen. Wenn man drumherum geht oder sie gegen den Himmel betrachtet, entsteht immer etwas Neues. Mit der Sonne, dem Licht und den Wolken wird sie zu einem lebendigen Wesen."
2007 ist das Opernhaus von Sydney in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen worden. Vier Millionen Besucher jährlich, das meistbesuchte und meistfotografierte Bauwerk Australiens. Alle halbe Stunde gibt es Führungen durch die futuristische Architektur des Gebäudes, zusätzlich jeden Morgen so genannte "Back-Stage-Touren", die einen Blick hinter die Kulissen des Theaterbetriebes gewähren. Täglich finden Vorstellungen in sieben verschiedenen Sälen statt: Konzerte, Schauspiel, Show, Kabarett – und natürlich Opernaufführungen!

Reportage (Radio hr4, 17.11.2007; hr-iNFO, 24.11.2007):

[Musik: Ouvertüre aus "Figaros Hochzeit", aufgenommen im Sydney Opera House]

Musik liegt in der Luft, wenn man das Sydney Opera House betritt. Von Mozart über Verdi bis Bizet reicht das Repertoire. Aber nicht nur Opernsänger treten hier auf. Vor allem der Konzertsaal mit fast 2.700 Plätzen war schon Bühne für Stars und Shows der unterschiedlichsten Art.

[zum Anhören klicken: O-Ton Tourguide Melanie Armstrong]

"In 1980 we playes host ...
1980 waren wir Gastgeber des Mister-Universum-Wettbewerbs, berichtet Melanie Armstrong bei einer Führung durch das Gebäude, Arnold Schwarzenegger gewann damals den Titel! Hier findet auch das Finale für 'Australien sucht den Superstar' statt. Jedes Jahr, wenn nur noch zwei Bewerber übrig sind, wird hier der Sieger verkündet. Ja, es ist wirklich eine riesige Bandbreite von Veranstaltungen.
... a huge range of things."

Der Bau der Oper dauerte 14 Jahre, acht mehr als geplant. Die Kosten explodierten. Statt ursprünglich veranschlagten 7 Millionen australischer Dollar, verschlang die Oper 102 Millionen. Jørn Utzon, der dänische Baumeister und große Visionär, warf das Handtuch, das ganze Projekt drohte zu scheitern. Aber eine Gruppe australischer Architekten führte es weiter und schließlich zu einem guten Ende. 1973 konnte es endlich eingeweiht werden. Heute ist das Opernhaus aus Sydney nicht mehr wegzudenken.

Programme der unterschiedlichsten Art
Melanie Armstrong bei der Führung
Konzertsaal mit Orgel

[O-Ton Melanie Armstrong:]
"We probably almost take it for granted ...
Wir nehmen es beinahe als selbstversändlich hin, aber insgeheim sind wir sehr stolz darauf. Besonders, wenn man hier arbeitet, hier ist täglich so viel los, und man sieht, wie begeistert die Leute sind. Da denkt man, wow, und ich darf hier arbeiten! Es ist unser berühmtestes Gebäude, als Australierin kann ich nur sagen, ich bin wirklich sehr stolz.
... can probably say, I'm very proud."

Besonders stolz ist Melanie auf das Prunkstück: die riesige Orgel, mit mehr als 10.000 Pfeifen die größte mechanische Orgel der Welt.

[Musik: Osterhymne aus "Cavalleria rusticana", aufgenommen im Sydney Opera House]

[O-Ton Melanie Armstrong:]
"If you hear the thing played ...
Wenn sie gespielt wird, ist es, als könne man die Musik zuerst fühlen und dann hören. Es ist überwältigend und sehr bewegend, wenn man ihr lauscht. Sie wird etwa achtmal im Jahr gespielt, und es ist immer sehr bewegend, so ein Orgelkonzert.
... when there ist an organ concert."

Das liegt auch an der ausgezeichneten Akustik. Jørn Utzon hat für die Verkleidung von Decken und Wänden eine besondere Kombination aus einheimischen Hölzern gewählt. Das und mehr erfahren wir auf der Back-Stage-Tour früh morgens. Wir stehen vor dem Orchestergraben und schwingen den imaginären Taktstock. Wir sehen Kulissen, Kostüme, Requisiten. Wir erhalten Zutritt zu leeren Proberäumen und Bühnen. Die Teilnehmer sind beeindruckt:

Architekt Jørn Utzon
Großer Andrang bei der Führung
Back-Stage-Tour

[O-Töne Touristen:]
"I enjoyed it very much ...
Es hat mir sehr gut gefallen – wie sie die Beleuchtung machen, die Kulissen aufziehen, eine ganz neue Welt für mich.
... a whole new world for me."
"It's fascinating, just realizing ...
Faszinierend zu sehen, wie wenig Platz sie zum Arbeiten haben und dann so tolle Vorstellungen geben, ohne dass man merkt, wie eng es hier ist.
... how limited space is."
"Oh, it was fantastic ...
Fantastisch, gerade weil ich gestern in einer Vorstellung war, und das alles jetzt aus der anderen Perspektive zu sehen, von der Bühne aus, das war toll.
... to the audience was great."

Und alle, die noch keine Aufführung miterlebt haben, bekommen Lust, das Versäumte nachzuholen. Häufig sind die Vorstellungen zwar lange im Voraus ausverkauft, aber mit etwas Glück kann man noch für den selben Abend ein Ticket ergattern.

[Musik: "Libiamo, ne' lieti calici" aus "La traviata", aufgenommen im Sydney Opera House]

 

__________________________________________________

Hier geht's weiter zum Fahrradtour und der Reportage Sydney 2.